Toblach-Cortina im Zeichen ehemaliger Biathleten: Montello und Sanfilippo triumphieren

Ex-Biathleten Montello und Sanfilippo gewinnen, auch Franzosen stark. Ausländische Kombination: Bing (GER) und Heiskanen (FIN) siegen

Es war ein weiterer herrlicher Sonnentag in Toblach, wo am Sonntag das zweite Rennen des traditionsreichen Volkslanglaufs Toblach-Cortina stattgefunden hat. Das Rennen gehört zur Kategorie der „Challengers“ unter der Ski-Classics-Rennserie. Fast 700 Athleten gingen auf dem Toblacher Luftwaffenstützpunkt an den Start, um die 35 km lange Strecke in der freien Technik in Angriff zu nehmen, wobei sich am Ende Federica Sanfilippo und Giuseppe Montello den Sieg holten. Zwei ehemalige Biathleten, die von ihren französischen Konkurrenten buchstäblich „umzingelt“ wurden. Anstelle von Toblach-Cortina musste ein „Toblach… Toblach“-Rennen organisiert werden, da die hohen Temperaturen im Gebiet von Cortina die Durchführung des traditionellen zweiten Teils des Rennens unmöglich machten. Das Organisationskomitee hat großartige Arbeit geleistet, um den Lauf dennoch durchzuführen.

Am Sonntag gab es schon auf den ersten Kilometern eine große Auswahl an Siegaspiranten. Bei der Überquerung der Nordic Arena hatte eine Gruppe von 20 Athleten bereits mehrere Meter Vorsprung vor den ersten Verfolgern. Giuseppe Montello und der Franzose Gerard Agnellet versuchten zu entkommen und ließen Victor Lovera etwa dreißig Sekunden hinter sich. Die beiden nahmen dann die Abfahrt zu zweit in Angriff, was nach eigenen Angaben entscheidend war. Zurück in der Nordic Arena, wo sich die Ziellinie befand, konnte sich der Italiener im Sprint durchsetzen und beendete das Rennen in 1:21:54 Stunden. Der Franzose verpasste den Sieg nur um wenige Zentimeter. Ein großer Erfolg für den Friauler, einen ehemaligen Biathleten, der seine Taktik umsetzte und sich die Kräfte richtig einteilte. Lovera gelang es jedoch, vor Thomas Bing zu bleiben. Der Franzose holte mit 2:14 Minuten Rückstand den dritten Platz, während der Deutsche mit +2:17 Minuten den vierten Platz belegte. Bis auf Montello schaffte es kein anderer Italiener unter die ersten Neun, ein Zeichen für die starke ausländische Präsenz; 10. wurde Paolo Fanton.

Auch bei den Frauen gewann eine Azzurra und ehemalige Biathletin, und zwar ebenfalls im Sprint! Die Ridnaunerin Federica Sanfilippo attackierte am vorletzten Anstieg, führte die letzte Abfahrt an und überquerte die Ziellinie als erste (1h32’29″3), mit 4/10 Vorsprung auf Felicie Chappaz (FRA) und 5/10 auf Coralie Bentz (FRA).

Es war also ein Trikolore-Tag in Toblach, mit zwei italienischen Siegen, aber auch mit vier Franzosen auf dem Podium. Die zweitplatzierte Chappaz ist übrigens die Schwester von Jules, der in dieser Saison sein erstes Weltcup-Podium erreicht hat, nachdem er sich bei den Weltmeisterschaften in Planica 2023 eine Bronzemedaille um den Hals gelegt hatte.

Es gab auch eine Kombi-Wertung, wo die Zeiten aus dem klassischen Rennen am Samstag und dem Skating-Rennen am Sonntag zusammengezählt wurden. Hierbei holte sich Thomas Bing (GER) mit einer Gesamtzeit von 3h9’54″6 den Sieg, vor Alfred Buskqvist (SWE) und Johannes Ekloef (SWE). Bei den Frauen gewann Heli Heiskanen (FIN) mit einer Gesamtzeit von 3h38’25“ vor Franziska Müller (GER) und Nicole Donzallaz (SUI).

„Es war sicherlich ein Erfolg, betrachtet man die über 1.500 Athleten, die an den beiden Tagen an den Start gingen. Die traditionelle Strecke wäre aufgrund der hohen Temperaturen einer so großen Zahl von Teilnehmern nicht gewachsen gewesen. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir dies in Zukunft anders angehen könnten. Das wichtigste ist es, den Athleten das zu bieten, was sie verdienen. Dieses Jahr soll uns auch eine Lehre für die Zukunft sein“, sagte Igor Gombac, Vizepräsident des Organisationskomitees.

Riege siegt im Fotofinish, die Langläufer und Heiskanen „heben ab“

Sprintfinale bei Männern: Riege, zeitgleich mit Nygaard, Ferrari 3. Bei den Frauen: Stefania Corradini holt bei Heiskanen-Show 2. Platz

Das sonnige Toblach in Südtirol war am Samstag Schauplatz des ersten Renntages des historischen 47. Volkslaufs Toblach-Cortina. Aufgrund der ungünstigen Wetterbedingungen musste das Rennen in letzter Minute ausschließlich in und rund um Toblach ausgetragen werden, ohne nach Cortina zu laufen. So kamen in der Nordic Arena fast 1.000 Langläufer ins Ziel, eine Mischung aus Profis und Amateuren. Die „Challengers“-Wettbewerbe der Ski Classics ermöglichen es jedem, den Traum zu erfüllen, sich mit den besten Langläufern zu messen, unabhängig von Alter oder Kategorie.

Am Samstag stand das 42-km-Rennen in klassischer Technik auf dem Programm. Der Start des Toblach-Cortina-Laufs erfolgte traditionsgemäß beim Militärflughafen in Toblach, wo die Langläufer im wahrsten Sinne des Wortes „abheben“ konnten. Bei den Männern blieb die Gruppe trotz eines frühen Ausreißversuchs von Heinrick Hau (GER) während des gesamten Wettkampfs kompakt. Heinrick Hau (GER) wurde bei etwa 15 Kilometern von der Spitzengruppe eingeholt, und von da an war niemand mehr in der Lage, sich abzusetzen, was auch an der Schnelligkeit der Strecke lag, die vom Organisationskomitee unter der Leitung von Herbert Santer hervorragend vorbereitet worden war. Das Feld fuhr dann in einer Gruppe weiter bis zum Ziel in der Nordic Arena, wo die beiden Norweger Andreas Nygaard und Amund Riege mit Vollgas Richtung Ziellinie sprinteten. Im Fotofinish zwischen den beiden hatte Riege (Team Ramudden) die Nase knapp vorne, während sein Landsmann Nygaard (Team Ragde Charge) Zweiter wurde.

„Ich war vor dem letzten Anstieg in Führung, ich wusste, dass es mitentscheidend ist in Führung liegend, die Zielgerade zu erreichen, da sie hier recht kurz ist. Der letzte kleine Anstieg war entscheidend, wie immer hier in Toblach. Man muss stark ankommen und die Führung bis zur letzten Kurve halten und dann auf der Geraden hart pushen. Ich wusste gleich, dass ich vor Andreas im Fotofinish abgekommen bin. Ich bin sehr glücklich“, sagte der Sieger. Dritter wurde Francesco Ferrari. Der Azzurro vom Team Internorm Alpenplus Trentino überzeugte insbesondere auf dem letzten Kilometer. Nach dem Rennen freute er sich sehr, dass er nur wenige Meter von einem so prestigeträchtigen Sieg entfernt war. Erfreulich auch der 4. Platz für den anderen Italiener, der in der Spitzengruppe mithalten konnte, Lorenzo Busin, Teamkollege von Ferrari. Mitfavorit Thomas Bing (GER) kam derweil nicht über den 6. Platz hinaus.

Bei den Damen gehörte ein Team aus Italien zu den Protagonisten. Der Erfolg ging an Heli Heiskanen (FIN) vom Team Internorm Alpenplus Trentino, die die Konkurrenz schon vor der Hälfte des Rennens buchstäblich „vernichtete“. Nach 22km hatte die Finnin einen Vorsprung von 1:54 Minuten auf die Italienerin Stefania Corradini. Letztere hielt bis zum Schluss durch und überquerte die Ziellinie mit dem gleichen Vorsprung wie zur Halbzeit von etwa 1:30 Minuten vor der drittplatzierten Oda Nerdrum (NOR). „Heute hat es einfach viel Spaß gemacht! Das Wetter und die Streckenbedingungen waren perfekt. Es ist immer ein Vergnügen, hier zu laufen, nicht nur, weil ich gewonnen habe, sondern weil die Bedingungen immer toll sind“, sagte die Siegerin Heiskanen im Ziel. Anna Giordan holte als zweitbeste Italienerin den achten Platz. Am Ende des Wettkampfs fand bei strahlendem Sonnenschein, der das Bedauern über die Absage des Cortina-Teils des Rennens fast vergessen ließ, die Preisverleihung statt. Die Athleten lobten die großartige Arbeit, welche die Organisatoren einmal mehr leisteten.